Schmerz ist ein wesentlicher Schutzmechanismus des Körpers.
Akute Schmerzen sind kurz und heftig. Sie sind selten konstant und weisen Schwankungen auf. Nach einer Entlastung gehen diese sofort wieder weg.
Der chronische Schmerz hat den Zeitraum, in dem üblicherweise eine Heilung stattfindet, überdauert. Somit spricht man auch von einem Dauerschmerz. Ein genauer Zeitpunkt und die direkte Ursache ist selten bestimmbar.
Um den Schmerz zu „vergessen“, ist nicht nur eine Schmerztherapie und Physiotherapie, sondern auch eine Verhaltens- und Erlebnisänderung erforderlich, damit das Tier nicht in alte Muster zurückfällt.
Hat Ihr Tier Schmerzen?
Tiere zeigen uns dies durch Verhaltensveränderungen deutlich an, auch wenn sich diese allmählich einschleichen:
- Nervosität, Unruhe
- übertriebene Körperpflege oder geringe Körperpflege
- Appetitlosigkeit
- Hecheln obwohl es nicht warm ist
- Kratzen (nicht immer sind es Flöhe)
- Beißen in der Schmerzregion
Tiere die Schmerzen haben, empfinden ihre Situation als stressig! Und Stress ist eine bedrohliche Situation.
In einer solchen Situation werden alle unwesentlichen Funktionen im Körper gedrosselt. Somit wird sichergestellt, dass dem Körper genügend Ressourcen für eine angemessene Reaktion auf eine kommende Gefahr zur Verfügung stehen (zum Beispiel für die Flucht vor einem Angreifer). Diese Stressreaktion ist evolutionär hochkonserviert (d.h. sie ist bei allen Wirbeltieren sehr ähnlich), weil sie eine sehr wichtige Rolle für das Überleben und/oder die Fortpflanzung spielt.
Es gibt fünf verschiedene angeborenen Stressbewältigungsstrategien (5F):
- Flight (Weglaufen)
- Fight (Angreifen)
- Flirt (Albernheit)
- Freeze (Erstarren)
- Faint (Tot stellen)
Schmerzen und der daraus resultierende Stress kann ein Tier ungewohnt reagieren lassen und zu schwerwiegenden Folgen führen.
Beispiele:
- Hund hat Angst vor dem Gestreichelt werden, da dies Schmerz bedeutet. Hund beißt zu.
- Dem Hund schmerzt ein Gelenk. Hund nagt solange daran herum, bis es blutet.
- Hund mag nicht spazieren gehen und zieht sich in die letzte Ecke der Wohnung zurück.
Seien Sie wachsam, beobachten Sie Ihr Tier und erkennen Sie ungewohnte Reaktionen rechtzeitig. Suchen Sie dann bitte umgehend einen Tierarzt auf.